Gesellschaftliches Leben auf Null

PNP-Serie „Vereine in Corona-Zeiten“: die Freiwillige Feuerwehr Ulbering

12.01.2021 // Wolfgang Hascher
 
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Großen Wert legt die Freiwillige Feuerwehr Ulbering auf die Weiterbildung, hier bei einer der letzten Prüfungen zur Modularen Truppausbildung. −Foto: Hascher

 

Die Ortsfeuerwehr ist ein sehr aktiver Verein mit rund 150 Mitgliedern, der zusammen mit den anderen drei Wittibreuter Feuerwehren im gesellschaftlich-sozialen Bereich der Gemeinde eine bedeutende Rolle spielt.

Vorsitzender ist Johannes Ortmaier, der es zusammen mit seinem Vorstandschafts-Team und dem Kommandanten Christian Reisinger sehr bedauert, dass sich das Corona-Jahr deutlich negativ auf den Verein ausgewirkt hat. So konnte die Wehr bis zum Beginn des ersten Shutdown noch zwei geplante Termine wahrnehmen: Am Anfang des Jahres beteiligte man sich traditionell wieder beim Kassieren am Faschingszug in Pfarrkirchen, danach folgte noch die Jahresversammlung – glücklicherweise, denn damals konnten noch zahlreiche Mitglieder-Ehrungen durchgeführt werden.

Die erste Veranstaltung, die dann abgesagt werden musste, war das alljährliche Karfreitags-Steckerlfisch-Grillen am Feuerwehr-Gerätehaus. „Dieses Ereignis wird ansonsten immer sehr gut von der Bevölkerung angenommen“, so der Vorsitzende. „Heuer fiel das alles dem Virus zum Opfer, was auch einen Einnahme-Verlust bedeutet.“

Damit nimmt er Bezug auf das wohl bezüglich der finanziellen Verhältnisse bedeutendste Ereignis im Jahreslauf der Feuerwehr Ulbering, nämlich auf die weitum beliebte und bekannte „Beach-Party“ am Schwimmbad Ulbering. „Die erzwungene Absage dieser Veranstaltung war wohl der größte Negativ-Faktor, den wir hinzunehmen hatten“, bedauert Ortmaier. „Ein solches Ereignis kann man auch nicht verschieben, wir müssen halt auf das Jahr 2021 hoffen.“

Im Bereich der technischen Feuerwehr gab es auch einige Einschränkungen. So fand lediglich ein begrenzter Übungsbetrieb der Aktiven über den Sommer und Herbst hinweg statt, merkbar verändert natürlich auch durch die Einhaltung der geltenden Hygiene-Vorschriften. „Aber unser Einsatz-Team der aktiven Feuerwehrleute ist so gut trainiert“, versichern der Vorsitzende und der 1. Kommandant, „dass die Einsatzbereitschaft zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen ist.“ Allerdings konnten mehrere Übungen und Fortbildungen, welche für das Jahr 2020 geplant waren, ebenfalls nicht stattfinden. Darunter fallen die Modulare-Trupp-Ausbildung, Funkübungen, eine Maschinisten-Ausbildung und die geplante Leistungsprüfung. Diesbezüglich hofft man bei der Feuerwehr Ulbering auf Besserung im Jahr 2021.

Neuwahlen standen 2020 nicht an. Ansonsten traf sich Anfang des Jahres die Vorstandschaft noch unter den geltenden Regularien im Mannschaftsraum des eigenen Feuerwehrhauses zu ganz wichtigen Sitzungen, später ging man mit der Verschärfung der Hygiene-Vorschriften auf elektronische Kommunikation über.

Die finanziellen Auswirkungen der Virus-Krise sind in der Feuerwehr deutlich zu spüren, wie der Vorsitzende bedauernd anmerkt, andererseits sind auch die Ausgaben etwas gesunken, da einige geplante Arbeiten nicht durchgeführt wurden. Ortmaier bilanziert: „Ungeachtet der Tatsache, dass all unsere geplanten Veranstaltungen ausfallen mussten und auch die künftigen Termine für das neue Jahr noch mehr als ungewiss sind, können auch keine anderen Treffen des üblichen Vereinslebens stattfinden. Der persönliche Kontakt zu und zwischen den Mitgliedern fehlt sehr. Wir hoffen, dass sich dieser Zustand nicht langfristig negativ auf die Zusammenarbeit im Verein und natürlich auch durch das Fehlen der regelmäßigen Übungen auf die allgemeine Feuerwehr-Arbeit auswirkt.“

Und so hofft die Feuerwehr-Führung in Ulbering, dass im Jahr 2021 eine Besserung der Situation eintritt, verbunden mit der Hoffnung, dass zumindest eine „Teil-Normalität“ in das gesamte Leben zurückkehrt.